Im Reichswald am Niederrhein, rauchten einst auf Lichtungen Meiler, die unter Beobachtung des Köhlers zur Gewinnung der Holzkohle dienten.
Nach Ende des II. Weltkrieges und aus der Gefangenschaft entlassen kam der Köhler Karl Fürth mit seiner Familie, Sohn eines Köhlers aus dem Sauerland an den Niederrhein nach Geldern (Kreis Kleve). Er übte das Köhlerhandwerk mit etwas Landwirtschaft über 40 Jahre bis ca. 1992 aus. Auf dem Wolfsberg (Nütterden) wurde durch Pastor Siebers mit der Köhlerfamilie Wagener 1977 der erste Meiler entfacht.
Im Jahre 1992 (zum 750 jährigen Bestehen der Kreisstadt Kleve) wurde der erste Meiler im Ortsteil Reichwalde angefeuert.
Seither ist die Köhlerei zur Tradition geworden und ein schöner Anlass, alle 2 Jahre im Frühjahr ein Meilerfest stattfinden zulassen, was über die grenzen der Stadt Kleve hinaus bekannt geworden ist. Durch den Besuch der vielen Menschen sehen wir eine gute Resonanz. Zum zünftigen Grillen ist die Holzkohle heute sehr gefragt.
Heute wird die Köhlerei Reichwalde durch viele Helfer und Köhleranwärter, zusammen mit Wilhelm Papen als Köhler betrieben. Da der Köhler ein gläubiger Mensch ist und oft zum Himmel schaut, hofft er auf gutes Wetter. Unser Schutzpatron ist Heiliger Alexander Carbonarius der selber bevor er Bischof wurde das Köhlerhandwerk ausgeübt hat.
Die Köhlerei Reichswalde ist gemeinnützig tätig, wie man im und am Reichswald sehen kann, beispielsweise die Errichtung des Meilermodells am Walderlebnispfad an den 7Quellen und die Anfertigung einer Sitzgruppe am Dreiländereck, Nierswalde, Rodenwalde und Reichswalde. Die Erlöse der Meilerfeste gehen an Jugendvereine, Gruppen, Kindergärten und Jugendbegegnungsstätten im Bereich der Stadt Kleve. Unser erstes Ziel ist es auch weiterhin die Jugend damit zu unterstützen.
In der Heutigen schnelllebigen Zeit, möchten wir an das uralte Köhlerhandwerk erinnern. Das kulturelle Erbe erhalten, den Menschen die schwere der Arbeit zeigen, wie mühsam der Köhler sein Brot verdienen musste.
Dass, das Köhlerhandwerk als Teil der Waldwirtschaft über das Handwerk zur Industrialisierung ein Stück zum heutigen Lebensstandard beigetragen hat. Nicht zu vergessen was es früher für eine Bedeutung war, wenn im Reichswald die Holzkohlemeiler rauchten.